Mince Pies

Trockenfrüchte und ich waren lange Zeit keine Freunde, sie waren zu süß, sie waren klebrig und überhaupt komisch. Gerade Rosinen haben in den meisten Fällen den herrlichen Geschmack der Stutenkerle versaut.
Mit Schokorosinen hingegen hatte ich NIE Probleme, lag wahrscheinlich an der Schokolade. :pfeiff:

Aber ich wurde älter, wurde weiser und während ich mich als Kind standhaft geweigert habe, Müsli mit Rosinen auch nur anzugucken, wurde ich experimentierfreudiger und probierte.
Und siehe da: Rosinen sind eigentlich ganz lecker.

Also probierte ich andere Dinge wie z.B. getrocknete Aprikosen, getrocknete Kirschen, getrocknete Cranberries, getrocknete Feigen etc.
Und ich befand sie für lecker und gebe sie im Winter gerne ins Porridge oder im Sommer auf den Joghurt.

Nur getrockente Apfelringe und ich, wir werden wohl nie mehr Freunde.

Vor ein paar Wochen stand ich dann vor einem Problem:
Mein Backzutatenschrank war VOLL. Ein paar getrocknete Früchte in diversen Ausführungen hier, gestiftelte Mandeln da, kandierte Orangenschale en masse.
Was tun?
Stollen backen? Dazu reichte die jeweilige Menge nicht aus.
Kekse backen? Och, nööö!
Chutneys machen? Habe noch 3 angebrochene Gläser im Kühlschrank.

Als anglophilie Deutsche fiel mein Blick auf mein Kochbuchregal und blieb bei einem meiner Jamie Oliver Kochbücher hängen. Jamie und mich verbindet seit 2002 von meiner Seite eine sehr enge Freundschaft, denn durch ihn habe ich überhaupt mit dem Kochen und Backen angefangen.

Jamie ist Engländer, Engländer lieber ihre Teatime und haben eine unheimliche Affinität für Trockenfrüchte, bald ist Weihnachten und dann war die Idee geboren!
Ich kann Mincemeat machen! Und damit dann Mince Pies füllen!

Also legte ich los!

Mincemeat:

100g Weinbeeren
50g kandierte Orangenschale
50g kandierte Zitronenschale
100g getrocknete Aprikosen
50g getrocknete Feigen
50g getrocknete Kirschen
50g getrocknete Cranberries
20g getrocknete Feigen
50g gestiftelte Mandeln
100g Demara Zucker, alternativ einfacher brauner Zucker
1/4 – 1/2 TL Zimt
1/4 TL geriebe Muskatnuss
1/4 TL gemahlene Nelken
Saft und Zesten einer BIO Zitrone
Saft und Zesten einer BIO Orange
150ml Rum/Brandy

Zubereitung:

Die Mandeln in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten, bis sie anfangen zu duften. Pfanne beiseite stellen und die Trockenfrüchte fein schneiden oder hacken. Zusammen mit den Gewürzen, den Mandeln, dem Zucker und den Flüssigkeiten in eine Glasschüssel geben und gut vermengen.
Schüssel mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht im Kühlschank durchziehen lassen.

Den Ofen auf 110° vorheizen (Ober- Unterhitze) und die Klarsichtfolie entfernen. Schüssel locker mit einem Stück Alufolie abdecken und bei der angegeben Temperatur 3 Stunden lang vor sich hin schmurgeln lassen.

Nach den 3 Stunden aus dem Ofen nehmen, Alufolie entfernen und sanft umrühren. Der Saft der Trockenfrüchte und der Alkohol haben sich oben abgesetzt und müssen jetzt wieder vorsichtig mit der Masse vermengt werden.
Während der Erkaltungsphase alle 15-20 Minuten umrühren.

Ist die Masse erkaltet, kann man sie entweder in sterilisierte Gläser füllen oder die Mince Pies damit befüllen.
Das Mincemeat sollte sich bei guten Lagerkonditionen im geschlossenen Glas ca. 2 Jahre halten.

Als Boden bzw. Schiffchen, nehme ich meinen bewährten Teig für Butterplätzchen.

Ich habe die Mince Pies auch in kleinen Tarteformen gebacken, allerdings finde ich das Verhältnis von Teig zu Mince Meat bei den kleinen Schiffchenformen angenehmer.

Diesen rollt man wie gewohnt aus und sticht mit der umgedrehten Form den Deckel aus. Die Form selber wird eingefettet und auch mit Teig ausgelegt, anschließen füllt man das Mincemeat ein und setzt den Deckel auf. Die Kanten mit Hilfe einer Gabel verschließen.

Die Schiffchen 10 Minuten bei 180° (Umluft) backen, die Tarteformen 25 Minuten.

Mit diesem Beitrag möchte ich auch an Sarahs Knusper O´Clock Blogevent teilnehmen.

Ich wünsche euch eine schöne, besinnliche Adventszeit und frohe Weihnachten!

Veröffentlicht in Rezepte ohne Thermomix

Schreibe einen Kommentar