Pudding-Streuselkuchen

Gekochte Gefühle, tja wo fängt man da an? Welche Geschichte, welche Erinnerung teilt man?
In unserer Familie legt man Wert auf gutes Essen und jedes Familienmitglied kann kochen. Dass mein Mann mich regelmäßig bekocht, sorgt im Freundes- und Bekanntenkreis oft für böse Blicke Richtung der Partner. :pfeiff:

Life is too short for bad food!

Das könnte unter unserem Familienwappen stehen, wenn wir denn eines hätten.

Doch es sind vor allem die einfachen Dinge, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere. Da wären Omas Schnittchen; Brote mit Aufstrichen und Aufschnitten, kleingeschnitten für die mäkelige Enkelin (mich), dazu Obstschnitze, allen voran Apfel, Mandarinchen und Birne.

Oder dieser (mittlerweile finde ich ihn furchtbar) Instant Zitronentee, den es immer gab, wenn wir in der Eifel waren. Stilecht in einer rosafarbenen Plastiktasse. In der Eifel machte ich auch, zusammen mit meiner Oma, meine erste Brombeermarmelade mit selbstgepflückten Früchten, welche mich für sämtliche industriell hergestellten süßen Brotaufstriche verdorben hat.

Oder der Käsekuchen, den mir meine Mutter auf meinen Wunsch hin, zu meinen Geburtstagen gebacken hat.

Oder die langen, entspannten Weihnachtsessen in großer Runde am Tisch, mit Raclette, Fondue und heißem Stein, bei denen viel geredet und gelacht wurde.

Oder DAS Kartoffelgratin meiner Mutter, welches ich mittlerweile durch sehr viele Versuche, geschmacklich erreicht habe.

Ideen gibt es viele und noch mehr Erinnerungen.
Es wird jetzt niemanden überraschen, dass auch dieser Blogpost wieder von meinen Großeltern inspiriert ist. Ich erinnere mich an einige verregnete Herbsttage, an denen ich im Wintergarten meiner Großeltern saß und lernte. In den Pausen gab es dann Pudding-Streusel Kuchen, allerdings nicht selbstgemacht, sondern gekauft.

Schon lange wollte ich den Geschmack meiner Kindheit nachbacken, doch es bot sich leider bis jetzt nie die Möglichkeit. Doch diese Woche war es soweit! Ich setzte den Hefeteig an, kochte den Pudding, bereitete die Streusel zu und konnte es kaum erwarten bis der Kuchen endlich fertig war. Und dann musste ich aus fototechnischen Gründen doch noch bis zum nächsten Tag warten.

Und das Warten hat sich gelohnt. Meine Kollegen teilen meine Meinung wohl, denn man sah einige Kollegen mehrfach zum Kuchenblech pilgern. Oder sie zogen sich direkt mit zwei Beutestücken zurück. Ja, ich habe euch gesehen! :fiesgrins:

Hefeteig:

500g Mehl
1 Päckchen Trockenhefe
180ml warmes Wasser
60ml geschmolzene Butter
30g Zucker
1 EL Honig
1TL Salz
1 Ei
Die Trockenhefe mit dem Wasser und einem EL Zucker ansetzen und kurz stehen lassen. Das Ei mit dem Salz, den Honig, der geschmolzenen Butter, dem Zucker und dem Hefewasser vermengen. Danach in 100g-Schritten das Mehl unterrühren. 10 Minuten zu einem geschmeidigen Teig verkneten. 60 Minuten zugedeckt und zugluftgeschützt an einem warmen Ort gehen lassen.

Pudding:

8 Eigelb
4 EL Speisestärke
120g Zucker*
2 Vanilleschoten
800ml Milch
Die Milch zusammen mit dem Vanillemark und den ausgeschabten Vanilleschoten aufkochen lassen. In der Zwischenzeit die Eier trennen. Die Eigelb mit dem Zucker und der Speisestärke glatt rühren. Sobald die Milch kocht, diese vom Herd nehmen und die Vanilleschoten rausfischen. Anschließen die Eigelbmischung unterrühren und den Topf wieder auf die Herdplatte stellen. Wieder aufkochen lassen und unter ständigem Rühren 2-3 Minuten köcheln lassen. Topf wieder vom Herd nehmen du abkühlen lassen.

*Man kann auch weniger Zucker nehmen, aber mir hat eine Köchin mal den Tipp gegeben, den Zuckeranteil zu erhöhen, damit der Pudding fester wird. Und seitdem mache ich es so. Dafür ist im Hefeteig nur wenig Zucker.

Sobald der Hefeteig eine Stunde gegangen ist, den Teig gründlich ausschlagen. Kurz liegen lassen und dann auf einer mehlierten Fläche auf die Größe eines Backbleches ausrollen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig darauf ausbreiten. Wieder abdecken und für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Während der Teig das zweite Mal geht, die Streusel vorbereiten und den Ofen auf 200° Ober-/Unterhitze vorheizen

Streusel:

300 g Mehl
250 g Butter
150 g Zucker
Mehl und Zucker vermengen und die kalten Butter unterarbeiten, bis der Teig bröselig ist.

Sobald der Teig ein zweites Mal gegangen ist, mit dem Pudding bestreichen und mit den Streuseln bestreuen.
Im vorgeheizten Backofen 25-30 Minuten backen.
Abkühlen lassen und mit einem leckeren Tasse Kaffee oder Tee genießen.


Blog-Event: Gekochte Gefühle – Liebe auf Toast und andere emotionale Köstlichkeiten
Mit diesem Beitrag möchte ich an demm Blogevent „Gekochte Gefühle“ von Nina teilnehmen.

Guten Appetit!

Veröffentlicht in Rezepte ohne Thermomix
2 Kommentare zu “Pudding-Streuselkuchen
  1. Anemona sagt:

    Hallo,

    was ich gut an dem Kuchenrezept finde ist, dass der Pudding selbst gemacht ist und das in den Streusel relativ viel Butter ist.
    Ich selbst mache immer ein bisschen mehr Salz rein. Und anstatt Butter, wenn ich es gerade zu Hause habe, gerne auch Schmalz.

    Das habe ich so von MEINER Oma gelernt und den Geschmack bekommt man einfach nicht mehr heraus. Meine Oma wohnte zwar auf dem Hunsrück und nicht in der Eifel. Als Kind hegte ich schon unverhohlene Bewunderung für sie, weil sie einen Gemüsegarten hatte und damit ihren Mann und ihre 11 – ja, ihr lest richtig – Kinder versorgte. In dem Garten gab’s schon Mangold bzw. Rübstiehl, Rauke und alles, was das Herz begehrt.

    Gruß
    Anemona

  2. Anemona sagt:

    Hallo,

    was ich gut an dem Kuchenrezept finde ist, dass der Pudding selbst gemacht ist und das in den Streusel relativ viel Butter ist.
    Ich selbst mache immer ein bisschen mehr Salz rein. Und anstatt Butter, wenn ich es gerade zu Hause habe, gerne auch Schmalz.

    Das habe ich so von MEINER Oma gelernt und den Geschmack bekommt man einfach nicht mehr heraus. Meine Oma wohnte allerdings auf dem Hunsrück und nicht in der Eifel. Als Kind hegte ich schon unverhohlene Bewunderung für sie, weil sie einen Gemüsegarten hatte und damit ihren Mann und ihre 11 – ja, ihr lest richtig – Kinder versorgte. In dem Garten gab’s schon Mangold bzw. Rübstiehl, Rauke und alles, was das Herz begehrt.

    Gruß
    Anemona

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