Rhabarbertorte mit Baiser

Hallo zusammen!

Der Frühling ist da und es gab auch schon die ersten Sommertage mit 30°. Wenn die ersten Sonnenstrahlen den Schnee schmelzen, die Bäume ergrünen, weil ihre Blätter austreiben und gefühlt ganz Deutschland auf den ersten Bärlauch wartet und ihn in sämtlichen Formen konsumiert, übe ich mich noch in stiller Zurückhaltung.
Ich finde Bärlauch langweilig!
Er verspricht Knoblaucharoma, kann dies aber nicht halten. So überlasse ich den Bärlauch den Fans. Dieses Kraut vermag mich nicht hinter meinem Ofen, besser gesagt meiner Wärmflasche hervor zu locken. Dafür braucht es schon ein anderes Kaliber.

Wir reden hier von Rhabarber! Sobald die ersten lokalen Stängelchen auf den Markt kommen, wandern direkt 2-3kg in meine Tüte. Was man mit diesem doch recht unscheinbaren Gewächs machen kann, damit könnte man Bücher füllen.

Meint ihr, ein Rhabarberkochbuch würde Abnehmer finden?

Den Anfang macht der Klassiker meiner Kindheit: Rhabarber in Zucker tunken und so essen. Wer denkt da nicht an die ersten Sommersprossen, Schürfwunden auf den Knien und Marienkäfer?

Dann gibt es Rhabarbersaft bzw. Rhabarbersirup, denn eine Rhabarberschorle ist so richtig lecker. Gut schmeckt der Sirup auch, statt dem ewig langweiligen Holunderblütensirup, im Sekt.

Es folgt Rhabarberkompott zu Milchreis, Pfannkuchen, zum Müsli, zum Joghurt, zum Eis, zum Spaß!
Fortgeschrittene kochen Rhabarber-Erdbeermarmelade, Chutneys mit Ingwer etc.

Eine unfassbar leckere Kombination ist übrigens Hähnchen Pancetta, Salbei und Rhabarber.
Ihr merkt, Rhabarber ist mein persönlicher Flirt mit dem Frühling, die erste Verheißung auf einen schönen Sommer voller Tomaten, Pfirsiche, Trauben, gutem Wein, lauen Abenden, getoppt von dem einen oder anderen Gewitter mit warmen Sommerregen.
Möchtet ihr denn ein kleines bisschen an meiner Rhabarberliebe teilhaben? Dann verspreche ich euch hier das Beste aller besten Rhabarberkuchenrezepte! Ist nämlich von meiner Oma. Und die muß es können, die kommt nämlich aus einer Bäckerfamilie!

Also festhalten oder besser gleich nachbacken, hier kommt das Rezept für

Rhabarbertorte mit Baiser

Für den Mürbeteig benötigt man folgende Zutaten:
ein halbes Pfund Mehl
125 g Butter
65 g Zucker
eine Prise Salz
vier Eigelb (die getrennten Eiweiß für später aufheben!)
1 EL Rahm
1 Päckchen Vanillezucker.

Für die Rhabarbermasse braucht ihr:
1kg Rhabarbarber, geputzt gewogen

Für die Baisermasser braucht ihr:
4 Eiweiß (Überbleibsel vom Kuchenboden)
135g Zucker

Alle Zutaten für den Tortenboden werden in eine Rührschüssel gegeben und verknetet. Dann zu einer Kugel formen und in einer Frischhaltefolie eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.

Backofen auf 170° Umluft vorheizen.

In der Zwischenzeit wird den Rhabarber nach Bedarf schälen und in Würfel schneiden. Diese nun 2-3 Minuten blanchiert, in Eiswasser geben und anschließend abtropfen lassen.

Den Mürbeteig aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und in eine gebutterte und mehlierte Springform geben; mit einer Gabel einstechen.
Den blanchierten Rhabarber auf den Teig geben und gut verteilen, alles zusammen ca. 30 Minuten backen.

Die übrigen vier Eiweiß halbsteife schlagen und erst dann langsam dem Zucker einrieseln lassen. Die Baisermasse wird dann wunderbar glänzend und bildet richtig feste Spitzen.

Den Kuchen kurz aus dem Backofen nehmen und die Eischneemasse auf dem Rhabarberkuchen verstreichen und ein bisschen mit der Gabel hochzupfen oder ein Muster darauf kringeln. Alles zusammen noch einmal 15-20 Minuten weiterbacken. Dabei darauf achten, dass das Baiser obendrauf nicht zu braun wird.
Die Rhabarberbaisertorte aus dem Ofen nehmen und die Springform vorsichtig lösen. Den Kuchen abkühlen lassen.

Da ich bei meinem Rezept nicht genügend Rhabarbermasse hatte, habe ich noch ein paar Johannisbeeren hinzugefügt. Deshalb sieht der Rhabarber auf den Fotos so rötlich anstatt grünlich aus.

Guten Appetit wünscht
Nivella

Veröffentlicht in Rezepte ohne Thermomix
3 Kommentare zu “Rhabarbertorte mit Baiser
  1. Anemona sagt:

    Hallo Nivella,

    oh ….. was für ein schönes Rezept. Das werde ich am Donnerstagmorgen noch machen; dann bin ich mal wieder mit irgendwelchen Eseln (es sind wirklich Tiere gemeint, :-)))) ) unterwegs. Aber am späten Nachmittag haben wir uns zum picknicken verabredet. Da ist so ein Kuchen an einem schönen Sommertag – und den solls am Donnerstag ja geben – genau das Richtige.

    Und übrigens: Wie es dir mit dem Bärlauch, geht es mir mit diesem mich schon nahezu verfolgenden Holunderblütensirup, der für mich mehr oder weniger nur nach Zucker schmeckt. Ganz schrecklich! Deswegen habe ich letztes Jahr einfach ein paar Flaschen Rharbarbersirup als Alternative gemacht und bringe manchmal eine Flasche als Gastgeschenk mit, inn der Hoffnung, dass dann „der Kelch mit dem Holunderblütensirup dort wenigsten zukünftig an mir vorüber geht. :pfeiff:

    Hier mein Rezept:

    1 kg Rhabarber
    2 Liter Wasser
    1 Bio-Zitrone
    1 kg Zucker

    Den Rhabarber abwaschen und ungeschält in 2-3 cm große Stücke schneiden, zusammen mit dem Wasser und dem Zitronenabrieb in einen großen Topf geben. Kochen, bis er zerfällt.

    Ein Sieb mit einem Mulltuch auslegen und den Saft ablaufen lassen.
    Den Rhabarbersaft, den Zitronensaft und den Zucker in einem Topf 5 min kochen lassen. Dann kann man den Rhabarber-Sirup in Flaschen abfüllen. Die stellt man dann ähnlich wie bei Marmelade für ein paar Minuten auf den Kopf und lässt sie auskühlen.

    Mit Sekt oder auch einfach als Schorle ein Gedicht!

    Gruß
    Anemona

  2. Cerisier sagt:

    Hallo Anemona!

    Ja, der tolle Holunderblütensirup. Ich hab ihn auch ziemlich über und bin ein großer Rhabarberjünger. Er ist einfach viel interessanter als die süße Holunderplörre. 😀

    Grüßle
    Cerisier

  3. Mimi48 sagt:

    Wie lecker! Ich habe bisher auch schon fleißig Rhabarbar im Garten ernten können. Bisher habe ich ihn nur zu leckerer Marmelade mit Erdbeeren eingekocht, da meine Liebsten die selbstgemachte Marmelade vergöttern *Lach*. Wenn ich demnächst etwas mehr Zeit zum Backen finde, probiere ich das mal aus! Aussehen tut es auf jeden Fall wunderbar! :yawn:

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